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Retoure ins Ausland: Das ist wichtig bei der Rücksendung

2025-10-07 15:17:00 / Allgemein / Kommentare 0

Im Zeitalter des Onlinehandels bestellen viele Kunden aus Deutschland auch in ausländischen Onlineshops. Viele dieser Shops haben deutsche Webseiten sowie deutsche Namen und bieten die Waren zu Euro-Preisen an. Die Kunden vermuten oft gar nicht, dass sie es mit ausländischen Anbietern zu tun haben. Wird die Ware geliefert und ist sie fehlerhaft oder gefällt nicht, kann eine Retoure erfolgen. Die Retoure ins Ausland ist oft mit hohen Portokosten und anderen Schwierigkeiten verbunden. Kunden sollten genau hinschauen, an welche Anschrift sie ihre Retoure senden und welche Begleitpapiere erforderlich sind.

Sind Retouren ins Ausland sinnvoll?

Retouren ins Ausland können deutlich teurer als Rücksendungen innerhalb Deutschlands sein. Viele deutsche Onlineshops gewähren den Kunden kostenlose Retouren und übernehmen die Kosten, darunter auch das Porto. Für die Shopbetreiber sind die Retouren immer mit Kosten verbunden, denn sie müssen die Rückgabe der Waren bearbeiten.

Kunden wissen nicht immer, dass der Onlinehändler, bei dem sie bestellen, seinen Sitz im Ausland hat. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn eine deutschsprachige Webseite vorhanden ist, der Shop einen deutschen Namen hat und die Preise der Waren in Euro angegeben sind. Um den hohen Aufwand und die Kosten bei der Rücksendung ins Ausland zu vermeiden, ist es wichtig, vorher einen Blick auf das Impressum zu werfen und darauf zu achten, wo der Anbieter ansässig ist. Kunden sollten sich vor einer Bestellung auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) anschauen. Dort wird häufig über die Rücksendung und die damit verbundenen Kosten informiert. Ausländische Shopbetreiber haben mitunter gar keine AGB.

Einige Shops sind jedoch auch eindeutig als ausländische Anbieter erkennbar, darunter Temu, SHEIN oder vidaXL. Nicht immer sind auf den Webseiten Informationen über die Rücksendung und Rücksendeadressen vorhanden.

Hat ein Kunde bei einem ausländischen Anbieter eine Ware bestellt, die fehlerhaft geliefert wurde, nicht passt oder nicht gefällt, kann er sie zurücksenden. Häufig lohnt sich eine Rücksendung jedoch nicht, da die Rücksendekosten mitunter höher als der Warenwert sind.

Tipp: Um Probleme bei Rücksendungen ins Ausland zu vermeiden, sollten Kunden darauf achten, ob der Onlineshop über verschiedene Siegel oder Bewertungen verfügt. Solche Siegel können von eKOMI, Geprüfter Online-Shop EHI oder Trusted Shops vergeben werden. Hilfreich können auch Bewertungen auf Portalen wie Trustpilot sein.

Adresse für die Retoure ermitteln

Möchte der Kunde eine Ware an einen ausländischen Anbieter zurücksenden, muss er sich zunächst im Onlineshop oder anhand der Warenbegleitpapiere über die Bedingungen für die Retoure informieren. Dazu gehört auch, dass er die Adresse ermittelt. Mitunter werden Retourenaufkleber mit der Ware mitgeschickt oder können im Internet erstellt und dann ausgedruckt werden.

Einige ausländische Anbieter, insbesondere aus China, geben deutsche Adressen für die Rücksendung an. Das ist keine Garantie für eine problemlose und kostengünstige Retoure. Die Rücksendungen kommen zwar bei diesen Adressen an, doch sie werden nicht immer an den ausländischen Shopbetreiber weitergeleitet. Kunden sollten daher vor der Rücksendung direkt beim Shopbetreiber nachfragen, an welche Adresse die Ware zurückgeschickt werden soll. Abhängig von der Art der Ware gibt es mitunter unterschiedliche Rücksendeadressen. Wurde die Ware bereits bezahlt und an die falsche Adresse zurückgeschickt, erhält der Kunde keine Erstattung des Kaufpreises.

Probleme bei der Ermittlung der Rücksendeadresse

Nicht immer ist ein Kontakt mit dem ausländischen Anbieter einfach möglich, um die Rücksendeadresse zu erfragen. In diesem Fall muss der Kunde oft Detektivarbeit leisten. Ist der Händler erreichbar und nennt er die Rücksendeanschrift, kann sich der Rücksendeort in Deutschland, innerhalb der EU, aber auch in einem Nicht-EU-Land befinden. Die Retoure wird umso teurer und komplizierter, je weiter die Adresse entfernt ist. Eine Rücksendung lohnt sich nur, wenn der Warenwert höher als das Rückporto ist.

Problematisch wird es für den Kunden, wenn der Händler nicht erreichbar ist und er die Rücksendeadresse nicht ermitteln kann. Er bleibt in diesem Fall auf den Kosten sitzen, da er die Ware nicht zurückschicken kann. Außerhalb der EU gilt kein Verbraucherschutz. Um die Ware doch noch loszuwerden und Geld dafür zu bekommen, kann der Kunde versuchen, sie bei Kleinanzeigen oder auf dem Flohmarkt anzubieten.

Die geeignete Verpackung für die Rücksendung

Nicht immer kann für die Retoure ins Ausland die Originalverpackung der Ware verwendet werden. Insbesondere, wenn die Ware aus China geliefert wurde, ist die Verpackung mitunter schon beschädigt, wenn sie beim Kunden ankommt. Häufig werden auch Plastiktüten verwendet, in denen ein Rückversand der Ware nicht mehr möglich ist.

Um Portokosten zu sparen, sollte die Versandverpackung so klein wie möglich sein. Ein stabiler Karton ist als Verpackung ideal. Damit empfindliche Waren beim Transport nicht beschädigt werden, sollten Polster- und Füllmaterial wie SizzlePak, Luftpolsterfolie oder Verpackungschips verwendet werden. Mit Klebeband wird der Karton verschlossen.

Versanddienstleister für die Rücksendung ins Ausland

Bei der Rücksendung von Waren ins Ausland kommt es auf den geeigneten Versanddienstleister an. Anders als innerhalb Deutschlands, wo häufig ein Versanddienstleister für die Rücksendung angegeben wird, geben die ausländischen Händler nicht immer einen Versanddienstleister an. Der Kunde muss sich selbst um den geeigneten Versanddienstleister kümmern. Mit GLS und GPD können die Waren nicht in Länder außerhalb der EU zurückgeschickt werden. Auch mit Hermes sind Sendungen in Länder außerhalb der EU nicht möglich.

DHL ist als Versanddienstleister geeignet und ist der Paketdienst der Deutschen Post. Aus verschiedenen Gründen ist DHL die richtige Wahl für eine Retoure:

  • liefert die Ware in mehr als 220 Länder
  • erledigt für die Kunden die Zollformalitäten
  • bietet internationale Retouren-Lösungen an
  • arbeitet mit Retouren-Partnern im Ausland zusammen
  • Abholung direkt bei der Adresse des Kunden ist möglich

Die Preise bei DHL unterscheiden sich, abhängig vom Zielland und von Größe und Gewicht des Pakets. Bei Sendungen außerhalb der EU können die Versandkosten hoch sein. Übernimmt der Händler die Versandkosten nicht, muss der Kunde insbesondere bei Retouren nach China oder in die USA hohe Beträge bezahlen. Sparen können Kunden, wenn sie das Paket online über die Webseite von DHL frankieren. Das ist günstiger als die Frankierung in einer DHL-Filiale.

Wichtig: Die Retoure muss mit DHL als Paket ins Ausland geschickt werden. So ist die Sendung versichert. Päckchen sind zwar günstiger, doch sind sie nicht versichert, sodass der Kunde die Ware bezahlen muss, wenn die Sendung verloren geht.

Rücksendungen innerhalb der EU

Am unkompliziertesten und kostengünstigsten ist die Retoure der Ware innerhalb der EU, da dort keine Zollformalitäten erforderlich sind. Die Preise bei DHL sind deutlich günstiger als beim Versand in Länder außerhalb der EU. Die Sendung sollte jedoch auch innerhalb der EU als Paket erfolgen, da sie dann versichert ist.

Zolldokumente müssen bei der Rücksendung innerhalb der EU nicht mitgeschickt werden. Häufig liegt der Sendung an den Kunden ein Warenbegleitschein bei. Der Kunde muss bei einer Rücksendung im Warenbegleitschein den Rücksendegrund angeben und die retournierte Ware kennzeichnen.

Wurde die Ware ohne Begleitschein an den Kunden geliefert, sollte der Kunde bei der Retoure selbst einen Begleitschein erstellen. Dieser Begleitschein sollte die folgenden Angaben enthalten:

  • Adressen von Absender und Empfänger
  • Art der zurückgeschickten Ware
  • Grund für die Rücksendung

Rücksendung in ein Land außerhalb der EU

Wird die Ware in ein Land außerhalb der EU zurückgeschickt, sollte sie grundsätzlich als Paket geschickt werden, das versichert ist. Bei technischen Geräten, die eine Batterie oder einen Akku enthalten, ist der Rückversand ins nichteuropäische Ausland mitunter schwierig oder sogar unmöglich. Die Geräte können nicht als Standardpaket verschickt werden. Mitunter ist der Versand als Gefahrgut erforderlich, der mit hohen Kosten verbunden sein kann. Bei einem Warenwert von mehr als 500 Euro sollte der Kunde zusätzlich eine Transportversicherung abschließen.

Bei Rücksendungen in Länder außerhalb der EU muss der Kunde immer eine Zollinhaltserklärung ausfüllen. Das ist bei der Online-Frankierung mit DHL online möglich. Als Sendungsart wird Warenrücksendung gewählt. Zusätzlich werden Stückzahl, Wert und Gewicht der Ware angegeben.

Am Versandkarton sollten außerdem zwei Kopien der ursprünglichen Kaufrechnung angebracht werden. Auf der Rechnung wird „Return Shipment to Seller“ vermerkt. Der Zoll im Zielland erkennt, dass es sich um eine Rücksendung handelt, und berechnet keine Einfuhrabgaben für den Händler. Für die Dokumente kann eine Lieferscheintasche verwendet werden.

Erstattung der Zollgebühren bei Retouren

Kunden aus Deutschland müssen bei Retouren in Länder außerhalb der EU die Einfuhrumsatzsteuer und oft auch die Zollgebühren bezahlen. Diese Gebühren kann sich der Kunde beim zuständigen Zollamt erstatten lassen. Er muss dafür nachweisen, dass er die Ware ins Herkunftsland zurückgeschickt hat. Zusätzlich muss er einen Nachweis über die gezahlte Gebühr einreichen.

Auf der Webseite des Bundesfinanzministeriums kann der Kunde das Formular zur Ungültigkeitserklärung herunterladen, um es auszufüllen. Dieses Formular sollte mit Bitte um Rückerstattung der Einfuhrabgaben per E-Mail an das zuständige Zollamt geschickt werden. Damit eine Erstattung erfolgen kann, benötigt das Zollamt noch weitere Angaben:

  • Nummer der Zollanmeldung
  • Postanschrift des Kunden
  • Adresse der Rücksendung
  • Produktbezeichnung in der Zollanmeldung
  • Gewicht und Wert der Ware, wie bereits in der Zollanmeldung angegeben
  • zu erstattender Betrag
  • Sendungsnummer der Rücksendung
  • Kontoauszug oder PayPal-Beleg als Bestätigung der Rückerstattung
  • Bankverbindung des Kunden

Beweismittel bei der Retoure ins Ausland

Bei Retouren ins Ausland kann es passieren, dass die Ware an der Rücksendeadresse nicht ankommt. Das Paket kann an der Rücksendeadresse auch leer oder unvollständig ankommen, wenn es unterwegs geöffnet und die Ware gestohlen wurde. Der Kunde benötigt Beweise. Ein Einlieferungsbeleg mit Datum der Einlieferung ist ein Beweis. Mit ihm kann der Kunde auch beweisen, dass er die Frist für die Retoure eingehalten hat. Zusätzlich sollte der Kunde den Begleitschein kopieren und ein Foto vom Inhalt anfertigen. Der Kunde sollte das zugeklebte Paket auch wiegen und die Gewichtsanzeige fotografieren, um zu beweisen, dass er die Ware mit dem entsprechenden Gewicht eingepackt hat.

Probleme bei fehlerhafter Ware von einem ausländischen Händler

Gefällt die Ware nicht oder passt sie nicht, muss der Kunde bei ausländischen Händlern die Kosten für die Retoure tragen. Er kann sich bei einer Rücksendung in ein Land außerhalb der EU die Zollgebühren erstatten lassen.

Wurde eine fehlerhafte Ware geliefert, hat der Kunde das Recht auf Nachbesserung oder auf die Zusendung einer fehlerfreien Ware. Die Rücksendung ist, anders als innerhalb Deutschlands, in diesem Fall nicht immer kostenlos möglich, sodass der Händler das Porto übernimmt. Bei Händlern im Ausland ist es jedoch nicht immer einfach, dieses Recht durchzusetzen. Das ist insbesondere dann kaum möglich, wenn der Kunde den Händler nicht erreichen kann, um die Rücksendeadresse zu ermitteln. Da kein Käuferschutz besteht und in Nicht-EU-Ländern andere Regelungen gelten, kann der Kunde oft seine Rechte nicht durchsetzen.

In einigen Shops im Ausland ist es zwar schwierig, die Ware zurückzuschicken und Ersatz zu erhalten, doch der Kunde kann mitunter einen Rabatt oder Preisnachlass aushandeln.

Quellen